Pfr. Thomas Heim

Pfr. Thomas Heim

Biblisches Wort zum Tag (Die Herrnhuter Losung)

Montag, 31. Oktober 2011

Zum Reformationstag 31.10.2011

Als Gemeindepfarrer im mehrheitlich katholischen Luzerner Hinterland stellt sich die Frage noch mehr, wie eigentlich das "Reformationsfest" gefeiert werden soll. Wohl nicht polemisch aber durchaus kritisch gegenüber dem römischen Katholizismus. Das gemeinsame Arbeiten für das Reich Gottes ist der beste Dienst an der Welt, denn heute, wo schon das praktizierte Christsein an sich nicht mehr selbstverständlich ist, kommt es weniger auf die Konfession als auf das Hinstehen und klar Position für Christus ergreifen an. In diesem Sinne auch das Zitat von Eberhard Jüngel (http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/kirche_im_eigentlichen_sinn_1.527265.html)
Doch dergleichen «gefährliche Erinnerungen» drohen das wandernde Gottesvolk dazu zu verleiten, sich immer wieder vor allem mit sich selbst zu befassen statt mit dem «kündlich öffentlichen Geheimnis» des in Jesus Christus um unseres Heils willen Mensch gewordenen und uns in der Kraft seines Geistes nahe kommenden Gottes: näher, als wir uns selber nahe zu sein vermögen (Augustinus). Die evangelische Kirche tut nach wie vor gut daran, dieses Geheimnis zu feiern, indem sie auf das Evangelium von dem Gott, der Liebe ist, hört, ihm glaubt, es aller Welt verkündigt, die Sakramente dem Evangelium gemäss darbietet, auf das Evangelium lobend, dankend und bittend antwortet und dann in Gestalt des «vernünftigen Gottesdienstes im Alltag der Welt» zugunsten der Welt tätig wird. Die evangelische Kirche tut also auch angesichts des neuesten Textes aus Rom gut daran, Kirche im eigentlichen Sinn zu sein. Besser kann sie nicht reagieren.