Hallo zäme!
Endlich wage ich mich wieder an einen Blogeintrag. Ich habe verschiedene Texte zur aktuellen Situation und Zukunft der Kirche zusammengestellt und möchte damit eure Gedanken anregen und zur Diskussion herausfordern - wagen wir uns an die Gestaltung der Zukunft, den Menschen und Gott zuliebe ;-)
Was macht die Kirche, wenn sich die Gesellschaft verändert?
Eine Volkskirche innerhalb einer bürgerlich geprägten Gesellschaft nimmt in ihrer Kasualpraxis die Funktion der öffentlichen Religion wahr. Sie vermittelt zwischen der öffentlichen und der privaten Sphäre der Gesellschaft und verzichtet darauf, die religiöse Motivation der Teilnehmenden auf ihre Christlichkeit zu befragen… Die Kirche nimmt mit ihrer Kasualpraxis einen Dienst in der Gesellschaft wahr, der sie in einen spannungsreichen Gegensatz zu ihren eigenen religiösen Intentionen bringen kann. Bislang ist noch nicht abzusehen, welche Veränderungen auf die kirchliche Kasualpraxis zukommen werden, wenn die Kirche einmal nicht mehr »Volkskirche« und die soziale Lebenswirklichkeit nicht mehr »bürgerliche Gesellschaft« sein sollte.
aus Reformierte Liturgie
Andreas Zeller, Editorial im Jahresbericht der RefBeJuSo 2009
Die Gemeinde und ihre Gottesdienste sind Orte der Kommunikation des Evangeliums, der Belehrung und Beratung der Gewissen, nicht aber der politischen Aktion. Die einzelnen Christen entscheiden aus ihrem Glauben
und Gewissen im politischen Prozess…Die offene Volkskirche ist heute gesellschaftlich
enorm präsent. Aber sie hat bei vielen Theologen,
Pfarrerinnen, Mitgliedern von Kirchenleitungen wie
auch bei engagierten Laien keine gute Presse. Man
tut immer so, als müsste es anders sein, der Glaube
eindeutiger, die Moral verbindlicher, die kirchliche Botschaft klarer. Die Kirche steht nicht zu der von ihr faktisch praktizierten Liberalität. Sie bekennt sich nicht zu ihr und arbeitet auch viel zu wenig für deren theologische Begründung. Hier muss ein Umdenken stattfinden! Wir haben heute zwischen verschiedenen Arten kirchlicher Gemeinschaften
und Gemeinschaftsformen zu unterscheiden. Und das komplexe System Volkskirche muss diese in sich zulassen, wenn es nicht zerbrechen will. Fundamentalistischer Wortglaube, evangelikaler Wahrheitsabsolutismus, pfingstlerisches Charismatikertum, anwaltschaftliches Einstehen für Benachteiligte und die Umwelt sowie volkskirchliches Kasualchristentum stellen unterschiedliche Ausprägungen eines real existierenden Christentums dar, welche
die Kirche geradezu zwingen, offen zu sein. Will sie nicht auseinanderfallen, so braucht sie einen religiösen Liberalismus, der die Freiheit der anderen zum religiösen Anderssein achtet…
Es dominiert eine moderate, liberale Christlichkeit, welche die Kirche als religiöse Sinnlieferantin im Hintergrund ihres Lebens nicht
missen möchte, aber sie nur gelegentlich aktiv in Anspruch nimmt. Die gelebte Religion bewegt sich überwiegend im Trend einer undogmatischen Spiritualität.
Aus dem Protokoll der Sommersynode 2010 der Ref. Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Kordula Bertholet, Biel zum Editorial:
…Die Landeskirche ist nach ihren Worten ein komplexes System. Auch wir bejahen die Meinungsvielfalt. Diese Landeskirche darf aber nicht zu einem blinden Führer von Blinden werden. Auch wir in der GOS sind für eine offene Kirche. Aber Offenheit darf in keiner Weise zur Beliebigkeit werden. Jesus hatte vom Salz der Erde gesprochen. Lassen wir es nicht fade werden.
Eine kritische Stimme zum christlichen Leben in der Schweiz (Christian Schneider, Projekt onesimo.ch Schweiz-Philippinen)
In der Schweiz stellen wir eine gewisse Einseitigkeit in der Verkündigung fest. Gemeinden lehren, wie man Christ wird, aber kaum, wie man als Christ bedeutungsvoll leben soll. Der christliche Lebensstil beschränkt sich bei vielen auf Rituale wie Gottesdienste, Jugendgruppen, Hauskreise…Viele in der Schweiz nehmen die eigene Bedürftigkeit kaum mehr wahr, da Reichtum und Erfolg satt und träge machen. Die Botschaft von Jesus Christus anzubringen, ohne zu moralisieren, fordert heraus.
Persönliche Anmerkung (T.H.)
Ist diese Tendenz auch unter Reformierten verbreitet, in der Form der sogenannten Kasualchristen? Ein “christliches Leben“, das sich nicht auf eine nachhaltige Lebenspraxis, sondern die punktuelle Teilnahme an Kasualien und Sakramenten bezieht. Die immer noch verbreitete Feier der Abendmahls nur an den aus dem Mittelalter stammenden Hochfestterminen trägt nicht zum tieferen Verständnis dieses glaubens- und gemeinschaftsfördernden Sakraments bei. Woher nehmen wir unsere Normen und Massstäbe, was christliches Leben ist?
Wenn der Glaube gelebt und am persönlichen Leben in Gemeinschaft Anteil genommen wird, lebt die Kirche nicht nur am Sonntag. Die Fragen an den Glauben werden fassbarer und beziehen sich auf Lebenserfahrungen und –widerfahrnisse. Aus dem Dialog des Lebens mit der Schrift entsteht Christentum, nicht aus dem abstrakten Dialog von Verstand und Schrift, wobei Ersterer nicht ohne Verstand erfolgt.
Kirchliche Trends
1. Da die Kirchen durch die abnehmende Zahl an Christen insgesamt an Bedeutung verlieren, nimmt auch die Trennschärfe zwischen den einzelnen Konfessionen an Wichtigkeit ab. In Zukunft wird die Trennlinie zwischen nichtchristlich und christlich verlaufen. Auch sind vermehrt Kooperationen zwischen den Kirchen/Gemeinden angezeigt.
2. Die Mobilität führt zu Zielgruppen-Gemeinden. Abgesehen vielleicht von Familien mit kleinen Kindern und älteren Menschen, wird es zur Gewohnheit zum Arbeitsplatz oder zu freizeitlichen Aktivitäten weit zu fahren. Wenn eine Kirche attraktiv erscheint, werden auch weitere Anfahrtswege in Kauf genommen.
3. Die Gemeinde wird nach Geschmack gewählt. Es findet eine Selektion hinsichtlich Stil, Musik, Gottesdienstgestaltung und –zeit, Freundeskreis/Beziehungen statt.
4. Gemeindediakonie wird wieder entdeckt. Leitfragen: Wo sind wir Christen für die Nachbarschaft eine Hilfe? Erreichen wir nicht sogar Kirchenfremde am ehesten, wenn wir im sozialen Bereich etwas anbieten?
5. Auswahlchristentum und Picker-Christen ohne feste Gemeindebindung je nach attraktivem Angebot. Veranstaltungs- und weniger Beziehungsbezogen oder eher kurzfristig als längerfristig orientiert.
6. Kleine Gemeinschaften sorgen für Verbindlichkeit. Hauskreise, Minigruppen, Kommunitäten, gemeinsames Gebet und persönlicher Austausch mit gegenseitiger Begleitung (Rechenschaft ablegen).
Zur Ökumene – oder wie es um die Verbundenheit unter Christen weltweit steht. Frage: Wie ist das in der Schweiz?
Die Welt.de vom 24.12.2010
Zur Reaktion auf die Gewalt an Christen im Irak
Und auffällig war auch, dass insbesondere Kirchengemeinden, die sich der friedensstiftenden Zusammenarbeit mit Moscheegemeinden verpflichtet sahen, das Thema verfolgte Christen partout nicht anfassen wollten...Um Muslime – die hier in Deutschland ziemlich ungestört ihrem Glauben nachgehen können – nicht in Verlegenheit zu bringen oder gar zu brüskieren, verzichtet man darauf, den Angehörigen des eigenen Glaubens beizustehen. Es gibt eine Art von interkultureller Versöhnungsarbeit, die aus Respekt oder Angst vor dem Anderen das Eigene missachtet. Das ist nicht mutig, sondern feige.
www.welt.de/debatte/article11805258/Wir-achten-unsere-eigenen-Traditionen-nicht.html
„Sichtbare“ Einheit der Kirche nach Calvin
So ist nach Paulus die Vollendung der Kirche darin zu sehen, dass die Gläubigen untereinander durch einen Geist verbunden sind…Deshalb mahnt er die Gläubigen, in Christus hineinzuwachsen; denn er ist das Haupt, von dem aus der ganze Leib durch sämtliche Gelenke zusammengehalten wird; gemäss der Wirksamkeit, die jedem Glied zugemessen ist, wächst er zum Zwecke des Aufbaus.
(Auslegung des Evangeliums nach Johannes 17,21, zitiert im Bericht des Reformierten Weltbundes, Von Accra und Utrecht nach Grand Rapids, S. 9)
Aus dem Interview mit Thomas Schlag, SEK bulletin 2/2010
Was ist das Image bei kirchennahen Menschen?
Die Kirche ist im doppelten Sinn bemüht. Sie be-
müht sich darum, Reformprozesse anzustossen und Menschen in ihren Gemeinden anzusprechen. Das wird aber nicht selten von den Beteiligten selbst als mühevoll empfunden. Das Mitwirken in der Kirche wird viel zu selten als lustvolles Ereignis angesehen.
Vieles ist ein bisschen sehr schwer.
Soll Kirche lustvoll sein?
Ich hoffee doch. Kirche sollte ein Ort sein, von
dem Menschen sagen, dass sie sich gerne dort aufhalten, weil eine bestimmte Atmosphäre herrscht: Gesel-
lig im guten Sinn, durchaus intellektuell, aber auch fröhlich und feiernd. Kirche müsste als etwas Lebensdienliches erscheinen, im ernsten und im leichten Sinn. Das erleben viele nicht so.
Wie sehen Sie persönlich die reformierte Kirche?
Sie steht in einer Marktsituation mit ernst zu neh-
mender Konkurrenz. Sie hat den Vorteil, dass sie auf eine lange Tradition zurückgreifen kann. Fragt sich allerdings, ob die Tradition noch immer für sie spricht oder nurmehr Vergangenheit darstellt. Ich sehe viele ernsthafte Versuche von Pfarrerinnen und Pfarrern, neue Wege zu gehen, um die Menschen zu erreichen− zum Beispiel, in der Konfirmationsarbeit. Ich sehe
aber auch Überforderung, weil sich die Zielgruppen ausdifferenzieren und die Milieus auseinanderdriften.
Das ist von einer einzigen Person oder von einem kleinen Team nicht zu leisten. Ich sehe Grenzen in den bisherigen kirchlichen Strukturen.
Die Menschen sind heute nicht weniger religiös als
früher, das belegen Studien. Warum schafft es die
reformierte Kirche nicht, das Bedürfnis nach
Spiritualität zu befriedigen?
Die Kirche hat mehr Verbindlichkeitscharakter als dies für alternative Spiritualitätsformen gilt. Denn das Individuum ist theologisch gesprochen eingebunden in eine Idee von Gemeinschaft, auf die man sich einlassen muss.
….Doch Taufe bedeutet auch, hinein getauft werden in eine Gemeinschaft. Mit dieser Zugehörigkeit über die eigenen privaten Wünsche hinaus tun sich viele Menschen schwer.
Wie soll die Kirche damit
umgehen?
Man muss Menschen, die ihre eigene Spiritualität suchen, so viel Raum geben, dass sie ihre eigene Form innerhalb der Kirche leben können.
Man muss die Mitglieder pflegen.
Wie?
Zum Beispiel mit einem Besuchsdienst. Wenn je-
mand frisch zuzieht, soll er einen Brief bekommen, in dem ein Anruf angekündigt wird, der einem Besuch vorausgehen kann. Oder was in meinen Gemeinden immer für Aha-Effekte gesorgt hatte, waren Geburtstagsbriefe. Nicht nur an die 88jährigen, sondern an den, der volljährig wird, an den Dreissigjährigen und so weiter. So signalisiert man: Ich nehme Dich wahr.
Wir haben keine vergleichbare Freiwilligen-Kultur (wie in den USA)!?
Da braucht es einen Mentalitätswechsel. Die Volkskirche als Versorgungskirche funktioniert in Zukunft nicht mehr. Wenn die Zahl der Reformierten so abnimmt
wie in den letzten fünfzehn Jahren, dann werden wir nicht nur zur Minderheitenkirche, sondern die bisherigen Strukturen trocknen aus. Das sehen wir ansatzweise bei den kaum steigenden Studierendenzahlen, bei der Mitgliederentwicklung, an manch grossen Kirchgebäuden, die kaum noch regelmässig für Gottesdienste genutzt werden. Kirche kann nur weiter existieren, wenn die Menschen sich verantwortlich fühlen für sie und mitmachen. Das ist auch biblisch: Kirche wird auf allen Schultern getragen, nicht nur von Funktionären und Angestellten – und dies hoffentlich aus innerem Antrieb. So finde ich es problematisch, wenn etwa das Vertragen des Gemeindebriefes oder ehrenamtliche Arbeit überhaupt mit Lohn
bezahlt wird.
Was ist das Evangelium? – Eine Kurzfassung Martin Luthers
Nicht um die Evangelien, sondern um das Evangelium, um Gottes Verheissung, gute Botschaft, gute Märe, gute neue Zeitung, gut Geschrei, gehe es, so Luther. Dieses singularisierte weil singuläre Evangelium, die Frohbotschaft von der Erlösung, Lebendig- und Gerechtmachung, der Friedensstiftung ohne all unser Verdienst und Würdigkeit, ist der Kern des neuen Testaments, ja ist das neue Testament selbst.
Zur Bestimmung der Apostolizität
Und darin stimmen alle rechtschaffenen heiligen Bücher überein, dass sie allesamt Christum predigen und treiben. Auch das ist der rechte Prüfstein.
Aus Bibel und Bildung von Thomas Kaufmann
Peter Bichsel
Bichsel beklagt die Reduktion des Christentums auf Moral und Ethik, und er klagt die Kirche an, eine «halbstaatliche Anständigkeitsinstitution» zu sein. Grundsätzlich sei das Christentum eine revolutionäre Idee und Christus ein Neuerer. Aber: «Die Rebellion, die Revolution, die
Opposition und die Alternative lassen sich offenbar nicht institutionalisieren.»
Medienarbeit
Die Medien interessieren sich für Themen, wenn religiöse Aspekte und Glaubensfragen mit anderen irritierenden gesellschaftlichen Perspektiven verknüpft werden. Die narrative Struktur journalistischer Geschichten ist zu berücksichtigen. Persönlichkeiten und Köpfe dienen der Identifikation einer Botschaft.
Zielgruppenarbeit, Einsatz verschiedener Kommunikationsmittel, sich melden und bei persönlichen positiven Kontakten anknüpfen Jahrestage Konfirmation, Hochzeit.
Neues Handeln und neue Sozialformen von Kirche
Neben der Sonntagspredigt braucht es offensivere, kreativere und dialogischere Formen auf Menschen zuzugehen. Andere Sprache und neue Formen des Kircheseins werden verlangt. Es fragt sich nur, ob die Kirchen und Gemeinden bereit sind, diesen Entwicklungen Raum und Wertschätzung zu geben.
Kirche am Markt
Verrät die Kirche ihren Auftrag, wenn sie sich an den Gesetzen des Marktes orientiert – Dialog Marketing-Theologie
In den ersten Gesprächen waren es vor allem die Vertreter des Lehrstuhls Marketing, die immer wieder danach fragten, was denn
die Kirchen erreichen wollen, was ihre Ziele seien. Auf dem Markt – das haben wir damals
vom Marketing gelernt – kann nur bestehen, wer ein originäres Angebot hat. Nicht wer auf den Markt schielt, reagiert marktangemessen, sondern wer sein Angebot dort erkennbar macht. Nur wer etwas zu bieten hat, kann auf dem Markt bestehen.
Allerdings ist dieses Bestehen auf dem Markt eine
schwierige Angelegenheit. Es bedeutet im Grunde ein Wechsel der Perspektiven. Die Kirchen können nicht mehr als Monopolisten in Sachen Religion agieren, sondern müssen sich an der Kundenresonanz ihres Angebotes orientieren. Das heisst: Nicht die Kirchenleute und die theologischen Fachpersonen definieren
die Bedeutung kirchlichen Handelns, sondern die Menschen, die dieses Handeln in Anspruch nehmen, sei es passiv, sei es mit aktiver Mitbeteiligung oder eine Mischung aus beidem. Doch ist das dem Selbstverständnis protestantischer Kirchen so fremd? Eigentlich nicht. Dass die Definitionshoheit nicht in den
Händen des Priesterstandes liegt, sondern dass das «allgemeine Priestertum der Gläubigen in Geltung steht», um eine bekannte Formulierung aus dem Traditionsbestand des Protestantismus aufzunehmen, ist Protestanten vertraut.
Wobei anzumerken ist, dass die Bezeichnung allg. Priestertum eine gewisse Erfahrung im Glauben und Grundkenntnisse des Glaubens voraussetzt. Sind die Mitglieder unserer Volkskirchen für das Priestertum ausgerüstet worden?
Nicht nur die Kundenresonanz ist Kriterium sondern sie soll zusammen der Bibel den Massstab bilden, an dem die Lehre und das Leben, Inhalt und Methode der Kirche überdacht werden.
Die Kundenorientierung kann ersetzt werden durch die Liebe zu den Menschen, auch diese Liebe interessiert sich für die Befindlichkeit und die Probleme der Menschen, zielt aber letztlich auf mehr als den Verkauf eines Produktes.
Zur Glaubensbekenntnisdiskussion
Das Glaubensbekenntnis enthält eine in erster Linie persönliche, aber auch eine gemeinschaftliche ethische Dimension. Was bin ich so zu verteidigen bereit, dass mein Leben da-
von abhängt? In wessen Namen sind wir bereit, uns zu verpflichten, nötigenfalls auch in Absetzung von herrschenden Ideologien?
Für viele ist Geld der oberste Massstab, an dem sich der Wert eines Menschen misst. Man beurteilt seine Freunde, seine Partnerschaften, Menschen, die einem begegnen, nach diesem Massstab – und schliesslich auch sich selbst. Schwieriger zu erfassende menschliche Werte fallen unter den Tisch. Es ist ein subtiler Prozess, der da abgeht. Man merkt nicht, wie dieses Denken von einem Besitz ergreift. Plötzlich findet man nur noch Leute interessant, die Kohle und Macht haben.
Die Mehrzahl der Banker rechnet sich aus, was sie auf der Seite hat. Dann werden Annahmen über Verzinsung, Lebenshaltungskosten und Lebenserwartung getroffen. Damit kann man ein schönes Finanzmodell aufbauen und weiss: Am Tag X habe ich es geschafft, dann kann ich austreten, brauche nicht mehr zu arbeiten.
Rudolf Wötzel, Ex-Bankfachmann
Arbeitswelt als Entfaltungsort des Glaubens (nicht nur Mission und Gemeindearbeit)
Liebe Gemeindeleiter! Die Zurüstung zum Dienst ist eine der Hauptaufgaben der Gemeinde. Die Geschäfts- und Führungsleute haben viele Gelegenheiten, Menschen zu prägen. Dazu brauchen sie Ermutigung, Gebet, aber auch Hilfe und Inputs. Es braucht Gruppen, in denen gegenseitige Ermutigung geschieht.
Stefan Jakob, vitaperspektiv.ch
Ethik und Wirtschaft von Wolfgang Huber:
Verantwortung für die eigene Mitarbeiterschaft
Aufbau von langfristigem Vertrauen zwischen Wirtschaftspartnern, Fairness im Umgang mit Konkurrenten
Bereitschaft zur Verantwortung für das Gemeinwesen
Vertrauen ist unerlässlich und wird gefördert durch Anstand/Konventionalität, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Gewinnorientierung mit Augenmass
Wertschätzung, respektvoller, achtsamer Umgang, offene Kommunikation ist eine unentbehrliche Quelle der Wertschöpfung
Die Wirtschaft lebt von Voraussetzungen, die sie selbst nicht hervorbringen kann. Wirtschaftlicher Erfolg verpflichtet deshalb zu gesellschaftlichem Engagement, Sozialpflicht von Eigentum bzw. Gewinn
Wolfgang Huber
In unserer Gesellschaft herrscht eine extreme Absicherungsmentalität vor. Wir bleiben in der Komfortzone und sichern uns durch bescheidene Zielsetzungen ab gegen den Misserfolg. Wer wenig erwartet, erlebt keine grossen Enttäuschungen – aber auch keine Höhenflüge. Robert Lauber, Mentaltrainer
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